Neue Bewohner in Regenhütte – In Asylunterkunft finden unbegleitete Jugendliche eine erste Herberge

 - In der ehemaligen Pension fanden zuletzt Erwachsene eine erste Bleibe, künftig werden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge hier untergebracht werden. Foto:  Langer/Landkreis RegenZuletzt fanden Erwachsene und Familien, die in Deutschland Asyl beantragen wollen, in einer ehemaligen Pension in Regenhütte eine erste Unterkunft. Seit Freitag, 29. Mai, wird das Haus als erste Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge genutzt, dies hat Landratsamtspressesprecher Heiko Langer heute bekannt gegeben.

„Wir unterstützen dabei die Stadt und den Landkreis Passau. Die dortigen Aufnahmekapazitäten reichen bei weitem nicht mehr aus“, so Langer weiter. In Regenhütte soll Platz für bis zu 56 Jugendliche sein. Die Zuständigkeit obliegt weiterhin den örtlichen Jugendämtern in Passau (Stadt und Landkreis), vor Ort wirkt aber auch das Jugendamt des Landkreises Regen mit. Die Mitarbeiter aus Regen werden sich unter anderem um die Altersfeststellung, Organisation des Gesundheitschecks, Verwandtenabklärung und eine Erstfeststellung des Jugendhilfebedarfskümmern. Um die medizinische Erstversorgung wird sich das Gesundheitsamt Regen kümmern, das gegebenenfalls auch von den Kreiskrankenhäusern Zwiesel und Viechtach unterstützt wird.

„In Regenhütte handelt es sich um eine sogenannte Not- oder Übergangslösung“, erklärt der Pressesprecher. Die Jugendlichen sollten dort idealerweise nur wenige Wochen verbringen und dann in entsprechende Einrichtungen der Jugendhilfe verlegt werden. Insoweit sei auch klar, dass ehrenamtliche Helfer nur bedingt zum Einsatz kommen können. „Wir sind natürlich um jede Hilfe dankbar“, betont Langer, aber in Regenhütte gehe es zunächst um eine Grundbetreuung und um die Erstaufnahme. Ehrenamtliche Helfer müssten sich vor ihren Besuchen bei der Hausleitung anmelden, wie es beispielsweise in Kinderheimen üblich ist.

Gesucht werden aber noch Mitarbeiter. Der Hausbesitzer ist Träger der Einrichtung. Er wird derzeit noch vom Jugendamt und von der Kreisentwicklungsgesellschaft der ArberlandREGio GmbH personell unterstützt. Sowohl der Träger als auch der Landkreis und die ArberlandREGio GmbH sind aber auf der Suche nach weiteren pädagogischen Fachkräften. „Wir suchen Erzieher, Sozialpädagogen, Heilerziehungspfleger, Heilpädagogen oder Personen mit vergleichbaren einschlägigen Ausbildungen/Erfahrungen. Es dürfen sich auch gerne pensionierte Lehrkräfte melden, auch Teilzeitanstellungen sind möglich“, sagt Langer. Interessierte können sich im Jugendamt Regen melden (Tel. 09921/601146; E-Mail: jugend@lra.landkreis-regen.de).

Neu ist auch, dass die Einrichtung nachts von einem Sicherheitsdienst überwacht wird. „Wir haben hier eine besondere Verantwortung den Jugendlichen gegenüber, deswegen wird auch immer ein Ansprechpartner vor Ort sein“, erklärt Langer.

Proteste von Seiten der Bevölkerung fürchte man in Regenhütte nicht, im Gegenteil: Zuletzt habe der Dorfverein sich stets zum Wohle der Asylbewerber engagiert und so gehe man von Seiten des Landratsamtes, aber auch von Trägerseite, davon aus, dass die Dorfbevölkerung die jungen Menschen offen aufnimmt. „Wir wissen, dass dies nicht selbstverständlich ist“, meint der Pressesprecher und deswegen wolle er die Gelegenheit nutzen um sich für die Unterstützung vor Ort zu bedanken.  

Meldung vom: 07.01.2016