Nisthilfen für die „Dachei“

Wegen Sanierungsarbeiten bekommen die Dohlen an der Burg Weißenstein Ausweichquartiere

Karin Hodl von der Unteren Naturschutzbehörde richtet den Blick nach oben: In einem Baum auf der Südseite des Burgbergs wird von Naturschutzwächter Max Pfundtner gerade ein Nistkasten für Dohlen angebracht. Foto: Rosemarie Wagenstaller / Landratsamt Regen

Weißenstein. „Dachei“ werden die Vögel in der Region genannt, diese Bezeichnung für die Dohlen stammt von dem althochdeutschen Dohlennamen „taha“ ab, wie Rosemarie Wagenstaller und Karin Hodl von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Regen erläutern. Wahrscheinlich ist der alte Name eine lautnachahmende Wortbildung. Durch ihren typischen, hellklingenden Lockruf „kjä“ und „tschok“ lassen sich die Vögel leicht von Krähen unterscheiden.

Noch in den Neunziger Jahren gab es an der Burg in Weißenstein eine Dohlenbrutkolonie, die jedoch aufgegeben wurde. Seit einigen Jahren beobachten Wagenstaller und Hodl allerdings wieder regelmäßig Dohlen an der Burg. „Die vorhandenen Höhlen sind ideale Brutplätze für die Vögel, die am liebsten in den Nischen alter Bauwerke nisten“, so die Expertinnen.

Anstehende Sanierungsarbeiten an der Burg haben die Untere Naturschutzbehörde jetzt veranlasst, das Brutplatzangebot vor Ort zu erweitern und mögliche Ausweichquartiere anzubieten. Nach Abstimmung mit der Stadt Regen als Burgeigentümerin und dem Verein der Burgfreunde hat man sich letztendlich für Holzkästen an

Mitten im Baum (v.li.): Max Pfundtner und Max Vornehm (Inhaber und Fahrer der Arbeitsbühne) machen einen Nistkasten fest. Foto: Rosemarie Wagenstaller / Landratsamt Regen

Mitten im Baum (v.li.): Max Pfundtner und Max Vornehm (Inhaber und Fahrer der Arbeitsbühne) machen einen Nistkasten fest. Foto: Rosemarie Wagenstaller / Landratsamt Regen

Bäumen auf der Südseite entschieden, um mögliche Konflikte von vorneherein zu vermeiden. Anwohner Alfons Obermeier hat hierfür bereitwillig den alten Baumbestand in seinem Grundstück auf der Südseite der Burganlage zur Verfügung gestellt. Die Kästen wurden von der Lehrlingswerkstatt des Forstbetriebes Bodenmais angefertigt und mittels Hubsteiger von Naturschutzwächter Max Pfundtner angebracht. Nun bleibt abzuwarten, ob sie von den Dohlen angenommen werden und vielleicht schon bald die ersten echten „Weißensteiner“ ausfliegen.

Meldung vom: 27.03.2024