Psychische Gesundheit von Kindern war Thema eines Fachkongresses

 - Der Tagungsraum war gut gefüllt, über 100 Teilnehmer waren ins Kulturzentrum nach Zwiesel gekommen. Foto: Landkreis Regen, LangerDas Wohl des Kindes im Blick

Zwiesel. „Es ist gut, wenn man sich mit sensiblen Themen beschäftigt und sich darüber austauscht und Gedanken macht.“ Mit diesen Worten begrüßte Landrat Michael Adam die Teilnehmer des ersten Fachkongresses „Psychische Gesundheit von Kindern“ im Kulturzentrum Zwiesel.

Dabei freuten sich Adam und die Organisatoren aus dem Gesundheitsamt, der Gesundheitsregion Plus Arberland und dem Familienbüro Koki über die große Resonanz, auf die die Veranstaltung stieß über 100 Fachkräfte haben sich am Mittwochnachmittag, 1. Juni, mit der psychischen Gesundheit von Kindern beschäftigt. Es sei wichtig, „dass Kinder gesund und unbeschwert aufwachsen“, so Landrat Adam in seiner Begrüßung weiter. Leider sehe die Realität oft anders aus und dann sind professionelle Hilfe und Unterstützung immens wichtig. Wenn sich nun so viele engagierte Menschen finden, die auch nachmittags dazu bereit sind, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, dann zeige dies auch, wie wichtig das Thema ist, so der Landrat weiter.

Adam freute sich, dass mit Dr. Roland Ebner, Oberarzt an der Außenstelle des Bezirkskrankenhauses Landshut in Deggendorf, einen versierten Referenten gefunden wurde, der täglich mit dieser Thematik beschäftigt ist. Bevor Dr. Ebner sein Referat hielt, gab Julia Gmach, die Geschäftsführerin der Gesundheitsregionplus Arberland, einen ersten inhaltlichen Impuls. Sie sprach dabei nicht nur zu den Teilnehmern, sie zeigte Filme eines Workshops. Die vier Trickfilme waren von Kindern und Jugendlichen erstellt worden und waren ein guter Einstieg in den Themenbereich „Psychische Erkrankungen von Kindern.“

Dr. Ebner erklärte danach in seinem Referat sehr anschaulich, wie es zu psychischen Erkrankungen kommt. Er zeigte auf, dass oft verschiedene Punkte zusammen kommen und es dann schwierig wird, wenn viele Risikofaktoren vorhanden sind und es wenig Schutzfaktoren gibt. Zudem ging Dr. Ebner darauf ein, dass man Körper, Geist und Seele als eine Einheit betrachten müsse. Erst wenn man dies zusammenhängend betrachtet, dann könne man erkennen, dass der Mensch ein Individuum, also etwas untrennbares, ist. Je früher es Einwirkungen auf einen der drei Punkte gebe, desto schwerer sei in der Regel die Störung, so Dr. Ebner. Allein schon deswegen sollte man Kinder so lange als möglich für schädlichen Einflüssen schützen.

Neben dem Wissen über psychische Erkrankungen war es den Veranstaltern wichtig, das Thema Vernetzung der einzelnen Institutionen und Hilfsangebote weiter voranzutreiben. Matthias Wagner vom Gesundheitsamt Regen moderierte im zweiten Teil des Kongresses eine Diskussionsrunde zum Thema „Versorgungsstrukturen im Landkreis Regen“. Sandra Kusy und Gudrun Ellman (Expertinnen aus dem Bereich Frühförderung), Kathrin Binder und Stefanie Hausner (beide Jugendamt Regen), Sonja Sterl und Alexandra Bauer von der Caritas Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung und Barbara Hartmann vom schulpsychologischen Dienst zeigten dabei ihre Arbeitsfelder auf. Sie gingen dabei auf die verschiedenen Herausforderungen in den einzelnen Entwicklungsphasen von Kindern und Jugendlichen ein und machten deutlich, dass es für jedes Problem meist auch eine eigene Lösung braucht. Bei psychischen Problemen gibt es in der Regel keine einfachen und wiederholbaren Lösungen, jede Erkrankung sei einmalig und müsse auch entsprechend behandelt werden.

Im Anschluss an die Diskussionsrunde konnten die Teilnehmer sich an acht Expertentischen austauschen und neue Kontakte knüpfen.

Meldung vom 02.06.2016

Meldung vom: 03.06.2016