Schnitt und Veredelung im Kreislehrgarten

Von Juni bis August kann der Sommerschnitt an Obstbäumen praktiziert werden. Der Verlust an Blättern lässt das Wachstum bremsen. Foto: Peter Tremmel

Gleich zwei Kurse hintereinander hielt Kreisfachberater Klaus Eder zum Sommerschnitt und über Sommerveredelung an Obstgehölzen im Kreislehrgarten.

Von Juni bis August kann der Sommerschnitt an Obstbäumen praktiziert werden. Der Verlust an Blättern lässt das Wachstum bremsen. Foto: Peter Tremmel

Von Juni bis August kann der Sommerschnitt an Obstbäumen praktiziert werden. Der Verlust an Blättern lässt das Wachstum bremsen. Foto: Peter Tremmel

Rund 30 Besucher waren mit dabei und versuchten sich zum Teil selbst mit Säge, Baumschere, scharfem Messer und Naturbast.

Dass Schnittmaßnahmen im Sommer den Obstbäumen nicht schaden, sondern Wundverheilung, Fruchtausbildung und Blütenansatz  verbessern, hat sich mittlerweile herum gesprochen. Gerade Bäume mit starkem Wachstum brauchen dringend einen Auslichtungs- bzw. Korrekturschnitt in den Sommermonaten, um das Wachstum besser in den Griff zu bekommen. „Winterschnitt fördert Wachstum, Sommerschnitt bremst den Wuchs“, damit erklärte Klaus Eder das Hauptargument, jetzt zur Sommerszeit zu Säge und Schere zu greifen. Auch wenn einige Früchte dabei verloren gingen, „kann sich dafür das verbleibende Obst besser entwickeln“, und „außerdem sind ausgelichtete Baumkronen widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten“, so Eder. Ganz wichtig bei der Sommerbehandlung sei auch, dass kranke Astteile und faules oder wurmiges Obst entfernt werden.

Mit einem scharfen Messer wird das Edelreis so angeschnitten, dass es hinter die gelöste Rinde einer Unterlage geschoben werden kann. Foto: Peter Tremmel

Mit einem scharfen Messer wird das Edelreis so angeschnitten, dass es hinter die gelöste Rinde einer Unterlage geschoben werden kann.
Foto: Peter Tremmel

Im zweiten Teil zeigte der Gartenfachberater die gängigen Veredelungsverfahren, von der Okulation und Kopulation bis hin zu den Pfropfverfahren „hinter die Rinde“. Die Veredelung von Obstgehölzen kann sowohl im Frühjahr als auch im Sommer erfolgen. Dabei wird ein Jahrestrieb der Wunschsorte so geschnitten, dass er auf einen Wildling oder jungen Baum der gleichen Art „gepfropft“ werden kann. Die frisch geschnittenen „Edelreiser“ werden sogleich entblättert, nur die Blattstiele bleiben am Jahrestrieb. Zwischen der „Unterlage“ und der „Edelsorte“ wird eine Verbindung hergestellt, sodass das Kambium (die Wachstumsschicht unter der Rinde) zwischen den zwei verschiedenen Pflanzenteilen verwachsen kann. Bei der Sommerveredelung sollen die Triebe bzw. das „Edelauge“ (eine ruhende Knospe) im gleichen Jahr nur noch anwachsen, der Austrieb erfolgt im Folgejahr. Der Umgang mit scharfem Veredlungsmesser muss vorsichtig und fleißig geübt werden, damit es dabei nicht zu Verletzungen kommt. Weitere Infos gibt es bei der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt.

Meldung vom: 26.07.2018