Tag des offenen Denkmals am 08.09.2013

 - Seebachschleife, Foto: Landratsamt Regen
Der Denkmaltag im Kulturkalender verzeichnet eine überwältigende Erfolgsgeschichte. Rund 4,5 Mio. Bundesbürger mobilisiert der Denkmaltag jedes Jahr.

„Denkmalschutz live“ – Das Prinzip ist denkbar einfach: Einmal im Jahr Denkmale öffnen, die sonst nicht allgemein zugänglich sind, und sie durch Führungen und Rahmenprogramme „erlebbar“ machen. Nicht nur den hauptberuflichen Denkmalpflegern soll der Tag ein Forum bieten, Probleme und Erfolge ihrer Arbeit vorzustellen und für den Denkmalschutz zu werben, vor allem die vielen privaten Eigentümer, ehrenamtlichen Helfer und engagierten Vereine, die sich der Erhaltung historischer Bauten und Stätten widmen, sollen ihre Arbeit einmal der Öffentlichkeit präsentieren können.

Das Motto des Denkmaltages 2013 heißt: Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale? Dieses Thema greift die zentralen Fragestellungen der Denkmalpflege auf. Gibt es überhaupt „bequeme“ Denkmale? Der Denkmalwert und die Zukunft von Baudenkmalen ist ein diskussionsreiches und spannendes Thema.

Wir würden uns freuen, Sie am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 8. September begrüßen zu dürfen!

Die Seebachschleife
Seebachschleife 7

Die Schleife am Seebach wurde an der Einmündung des Arberseebaches in den Regenfluss 1850 vom Glasfabrikanten Wilhelm Abele errichtet zum Schleifen der in seiner Glashütte Ludwigsthal produzierten, gewalzten Weißglas-Spiegeltafeln. Das Schleifwerk mit seinen Nebengebäuden ist Ursprung und Namengeber des Ortes Seebachschleife. 1892/93 errichten die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen ein neues Schleifgebäude mit riesigen Ausmaßen. 1919 pachten die optischen Werke Rodenstock in Regen die Seebachschleife und produzieren bis 1929 im Zweigbetrieb optische Linsen. Seit 1933 wird in der Seebachschleife mittels Wasserkraftanlage Strom erzeugt. Seit 1996 betreibt die Familie Pfeffer als Eigentümer des ehemaligen Schleifgebäudes das Wasserkraftwerk.

Die Seebachschleife – ein „unbequemes“ Denkmal.
Als ungenutzter historischer Industriebau mit jahrzehntelangem Leerstand des hallenartigen Bauwerks war das Gebäude akut in seinem Bestand gefährdet. Ungenutzte Industriebauten sind eine Herausforderung an die Denkmalpflege. Nutzungsalternativen müssen entwickelt werden. Das Gebäude ist jetzt in der Restaurierungsphase zu besichtigen.

Meldung vom: 21.08.2013